Das Finanzbarcamp der Comdirect Bank AG auf der Fintech Week 2019
Über Geld spricht man nicht, oder?Denn obwohl ich vor meiner ersten Fintech Week noch geglaubt hatte, dass ich ja nichts mit fancy Fintechs gemein habe, konnte auch ich als Solomafiosi bisher jedesmal wichtiges Finanzwissen für mich mit nach Hause nehmen.
Über Geld spricht man nicht – Oder?
Doch tut man wohl und sollte man auch sagt Anette Siragunsano von der Comdirect Bank AG!
Finanzbildung ist ganz besonders für Frauen und Jugendliche eine super wichtige Angelegenheit, auch wenn Money Talks teilweise noch in den Tabubereich gehören und es doch immer noch einige gibt, die unter dem sogenannten Telekom-Trauma leiden.
Außerdem ist das Interesse nach finanzieller Bildung bei der Jugend von heutzutage durchaus vorhanden, nur ist dann halt die Frage, wo man als junger Mensch überhaupt gute Infos zum Thema Geld bekommt. Am besten spannend aufbereitet! Impulse bekommt man hier sicherlich aus dem Elternhaus und auch beim Austausch in der Peer-Group auf Augenhöhe findet Finanzbilung zum Beispiel bei Gesprächen übers Taschengeld statt.
Übrigens: besonders für Mädchen ist hier eine positive Ersterfahrung wichtig!
Leider sucht man im schulischen Bereich auch heute noch vergeblich nach gutem realitätsnahem Wissen in Sachen Geld. Zwar haben Schüler an irgendeinem Punkt gelernt Zinsen zu berechnen, aber leider wird ihnen nicht erklärt wie man Zinsen versteht.
Ein Lichtblick im Bereich Finanzbildung ist da beispielsweise die App Dreams aus Schweden, die beim Sparen und Budgetieren hilft. Aber auch neue Formate wie Barcamps für Jugendliche zum Thema Geld sind zum Beispiel von seitens der Comdirect Bank in Arbeit.
Was für mich nochmal erschreckend zu hören war, ist, dass der Glaubenssatz “armer Student” auch bei den heute Studierenden richtig gelebt wird. Man macht selbstverständlich Schulden, weil das dem Bild des Studenten als Pleitegeier entsprecht, oftmals aber auch weil die Finanzbildung und das Wissen rund um Geld fehlt.
Damit junge Menschen in Zukunft mündig und ohne Zwang gute Geldentscheidungen treffen können brauchen Sie Ansprechpartner und Vorbilder, die über ansprechendes Storytelling das entsprechende Wissen transportieren können.
Denn eins gilt glücklicherweise auch immer noch: Wissen ist Macht.
Foto @sketchnotemafia
Geldgespräche in der Beziehung
Auch schon eine kleine Tradition im Rahmen des Finanzbarcamps der Fintech Week ist eine Sketchnote zum Beitrag der @Beziehungsinvestoren. Ganz neu dabei dieses Jahr war bei den beiden übrigens der @babyinvestor.
Diesmal wurde mit Marielle und Mike das Thema Geldgespräche in der Beziehung in lockerer Runde gemeinsam beleuchtet. Auch hier muss man manchmal als Paar zuerst einige Hürden überwinden, bevor es zu guten Geldgesprächen kommen kann. Zum Beispiel wenn man sich schämt, wenn das Geld, die Rücklagen oder die Finanzbildung fehlt. Aber auch weil wir von unseren Eltern gelernt haben, dass man über Geld schließlich nicht spricht. Oder vielleicht aus kulturellen Gründen.
Es ist super wichtig gemeinsam diese Hürden zu überwinden und es lohnt sich auf alle Fälle. So können gemeinsam finanzielle Ziele gesteckt, Schritt für Schritt Finanzwissen aufgebaut und das Vertrauen in sich und die Beziehung gestärkt werden.
Wie so oft gibt es aber auch hier nicht die eine richtige Lösung. Ob gemeinsames, separate Konten oder eine Mischung von beidem eine gute Lösung sind muss jedes Paar selbst für sich entscheiden. Ebenso ob je nach Lebensphase und -situation eine 50/50 Aufteilung der Kosten fair ist, ein Versorgungsausgleich für den Partner, der die Kinderversorgung übernimmt, eingerichtet wird oder auch die Höhe der gemeinsamen Sparrate muss individuell entschieden werden.
Die Hauptsache ist einfach, dass man diese Geldgespräche angeht. Zum Beispiel wirklich beim Gehen, also auf einem gemeinsamen Geld-Spaziergang. Oder vielleicht bei einem monatlichen Money-Dinner nach Balancieren des Haushaltsbuches.
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Rente mit 40
Der Talk von Florian von geldschnurrbart.de und Oli von frugalisten.de hat mich inhaltlich besonderes angefixt und ist daher mein persönliches Highlight dieses Jahr. Auch wenn ich das mit der Rente mit 40 mal ganz klar versemmelt hab. Hüstel. Aber Florian, der Autor des gleichnamigen Buches, hat mir versichert, dass sein Werk auch Menschen über 40 noch Hoffnung und viele gute Tipps gibt. Ich habe direkt beschlossen, dass Rente mit 50 für mich auch noch völlig ok wäre. Hehe.
Die Idee zum Bloggen und für das Buch kam Florian übrigens durch das kanadische Vorbild Mr. Money Mustache, der den Lebensstil des Frugalismus propagiert. Hier geht es um eine sparsame und wie ich finde ausgefuchste Lebensweise, die nichts mit schmerzhaftem Verzicht oder ungesundem “Gürtel-enger-schnallen” zu tun hat. Im Gegenteil, Oli erklärte uns leidenschaftlich, dass man durch diese Art zu leben viel mehr Lebensfreude hat.
Denn man geht zum Beispiel statt mehrmals wöchentlich die Pommesbude zu besuchen nur einmal im Monat im Restaurant essen, aber dafür vielleicht in einem fancy Qualitätsladen und hat unterm Strich noch Geld gespart. Dieser Ansatz ist genau mein Ding!
Allerdings hörte man bei dem Talk und der Diskussionsrunde auch raus, dass das A und O des frugalen Lebensstils ein gut geführtes Haushaltsbuch ist. Das liegt Nahe, denn nur wer Klarheit über seine Ausgaben und Einkünfte hat, kann am richtigen Ende sparen oder optimieren.
Haushaltsbücher sind nun leider (noch)n nicht so mein Ding. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Session auf dem Finanzbarcamp mit Florian von geldschnurrbart.de und Oli von frugalisten.de
Foto @sketchnotemafia
Finanzaufklärung auf Social Media. Geht das?
Richtig leidenschaftlich und inspirierend wurde von jung und älter auch die Frage diskutiert, ob Finanzbildung über Social Media Kanäle funktioniert. Während die ältere Zielgruppe das Navigieren eines Forums durchaus gewöhnt ist bevorzugt die Jugend von heutzutage andere Kanäle und Formate.
Die Beiträge müssen interessant aufbereitet sein, entsprechende Plattformen sollten höher frequentiert sein, um Abwechslung zu garantieren. Hörfreundliche Beiträge wie Podcasts sind beliebt, aber ein ca. 15 minütiges Video, das mit hoher Qualität visuell ansprechend produziert wurde findet allgemein wohl den meisten Anklang bei den jungen Menschen. Dann wird beim Browsen auch gerne mal der Ton angeschaltet oder der Kanal abonniert.
Foto @sketchnotemafia
Mein Fazit zum Finanzbarcamp und der Fintech Week 2019
Neben den vollgemalten Fingern nehme ich für mich in Sachen Finanzwissen auf alle Fälle nochmal mit, dass ein Haushaltsbuch das A und O bzw. der Grundstein eines gutgeschmiertem Imperium ist. Ich werde hier mal auf alle Fälle an meiner Disziplin arbeiten.
Aber auch sonst habe ich Bock noch weiter zu sparen und alles Geld, das übrig bleibt in eine gute Altersvorsorge wie zum Beispiel ETFs zu stecken. Denn sparen im frugalistischen Sinn bedeutet nicht weniger im Leben zu haben, sondern die eigene Lebensqualität jetzt und für später zu steigern.
Wenn du dich auch mit diesen und ähnlichen Themen beschäftigen willst, ist ein Besuch der Fintech Week vielleicht auch was für dich.
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